Ein Garten für Frosch, Molch und Co

Frösche, Kröten und Molche kehren zur Fortpflanzung im Frühjahr stets wieder in das Heimatgewässer zurück, in welchem sie einst als kleine Kaulquappen oder Larven geschlüpft sind. Die starke Bindung an ihr Herkunftsgewässer, die Gefahren der jährlichen Wanderschaft und die fortschreitend dichte Bebauung stellen für unsere heimischen Amphibien große Herausforderungen dar.

Eine gute Nachricht für alle Gartenfans in Sachen Amphibienschutz brachte eine Schweizer Studie (2022). Sie zeigte auf, dass jedes noch so kleine naturnahe Gewässer enorm wertvoll für Amphibien ist. Der Bau von Teichen und Tümpeln erhöht die Lebensraumverfügbarkeit, stärkt dadurch die Populationen und die Artenvielfalt. Zudem bieten Wasserquellen mit flachem Uferbereich auch zahlreichen anderen Tieren wie Igeln, Vögeln und Insekten wertvolle Trinkmöglichkeiten. Nehmen Sie den „Rettet die Frösche Tag“ am 27. April zum Anlass und denken Sie bei der Gartenplanung und Gartengestaltung auch an lebensrettendes Nass – die Tiere können unsere Unterstützung dringend
gebrauchen.

Tipp: Im Gegensatz zum klassischen Gartenpool brauchen Naturteiche und Tümpel kaum oder gar keinen Strom und bieten giftstofffreie Erfrischung für Mensch und Tier. Zudem schonen Naturgewässer unsere kostbaren Wasserressourcen, denn in ausgeprägten Trockenperioden könnte das Befüllen von Swimmingpools künftig in Frage stehen. Gerade in Zeiten des Klimawandels bietet ein Naturteich also in vielerlei Hinsicht nachhaltiges Nass für alle.

  • So wird Ihr Garten amphibienfreundlich:
    Ein naturnahes Gewässer im Garten ist nicht nur für Amphibien Kinderstube und Quell des Lebens. Wichtig bei der Gestaltung ist eine flache Uferzone, damit auch anderen Tierarten, ohne die Gefahr des Ertrinkens, der Zugang möglich ist. Das Gewässer sollte zudem fischfrei sein, da fast alle Fische Laich, Larven und Kaulquappen fressen.
  • Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide im Garten, denn zahlreiche Tierarten, wie auch Amphibien, brauchen Insekten als Nahrung.
  • Ermöglichen Sie den Tieren durch mindestens 10 x 10 cm große, bodennahe Durchlässe den Zugang zu Ihrem Garten.
  • In naturnahen Hecken gehen Laubfrösche in den Zweigen und Erdkröten in der Laub- und Krautschicht auf Beutefang. Erdkröten vertilgen dabei unter anderem auch Nacktschnecken. Tolerieren Sie deshalb etwas Unordnung und Laub unter den Hecken. Entscheiden Sie sich bei Neupflanzungen für heimische Gehölzarten. Der Heckennavigator unterstützt dabei, ökologisch wertvolle Mischhecken mit wenigen Mausklicks zusammenzustellen: www.willheckehaben.at
  • Naturnahe Blühflächen oder blühende Säume fördern die Insektenvielfalt und werden deshalb von Amphibien als Jagdrevier gerne genutzt. Wichtig bei der Mahd ist, nicht die ganze Fläche auf einmal, sondern in Etappen zu mähen. So verbleibt Lebensraum, in welchen sich die Tiere zurückziehen können. Die Schnitthöhe sollte mindestens 7 cm, idealerweise 10 – 12 cm betragen.
  • Komposthaufen, Reisig-, Ast- und Totholzhaufen oder Benjeshecken sowie locker geschlichtete Holzstapel dienen als sicherer Rückzugsort vor Katze und Co. und bieten feuchte Plätze bei sommerlicher Hitze.
  • Trockensteinmauern und Lesesteinhaufen sind nicht nur ein dekoratives Element im Garten – richtig aufgebaut und bepflanzt locken sie Insekten an und bieten Ritzen und Spalten zum Verstecken. Im erdnahen Bereich finden schneckenvertilgende Kröten und Laufkäfer kühlen, feuchten und dunklen Wohlfühl-Unterschlupf.

Vor allem ein „Wildes Eck“ kann in jedem Garten Platz finden. Zudem gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, um einen Garten durch wertvolle Naturgartenelemente strukturreich und einladend für die heimische Artenvielfalt zu gestalten.

Tipp: Die „Natur im Garten“ Partnerbetriebe bieten ein umfassendes Sortiment für Naturgärten sowie fachkompetente Beratung.

Bild: Frosch-Seerose-c-Natur-im-Garten-Weber-Katharina