KlimaGO – 120 Balkone und Terrassen in Sachsen-Anhalt gärtnern für das Klima
Unter dem Motto „Gärtnern für das Klima“ startete im Mai 2023 unter der Leitung der gARTenakademie Sachsen-Anhalt e. V. das Projekt „KlimaGO – klimafittes Gemüse und Obst auf Balkon und Terrasse“. Ermöglicht wird das Projekt durch die Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und durch die Unterstützung der Partner: Natur im Garten (Niederösterreich), Hochschule Anhalt (Bernburg), Prof. Hellriegel Institut e. V., Elke Pasbrig (Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion für Landwirtschaft, Tierschutz und Petitionen), Wohnungsgesellschaft Osterburg mbH sowie Leuna-Wohnungsgesellschaft mbH.
Insgesamt gärtnern nun bis Ende 2024 120 Teilnehmerinnen u.a. in den Städten Magdeburg, Hansestadt Osterburg, Bad Dürrenberg und Burg, Hassel, Ostingersleben, Hohenerxleben, Neulingen auf ihren Balkonen und Terrassen.
Die ersten Ergebnisse aus dem Gartenjahr 2023 werden Vertreterinnen des gARTenkakademie Sachsen-Anhalt e.V. im Rahmen der „Woche der Umwelt“ in Berlin im Garten des Bundespräsidialamtes am Schloss Bellevue präsentieren.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) laden jährlich ein zur Woche der Umwelt 2024. Am 4. und 5. Juni 2024 erwartet die Gäste ein attraktives Fachprogramm, spannende Diskussionen und eine große Ausstellung. Rund 190 Ausstellende aus Wirtschaft und Technik, Forschung und Wissenschaft sowie aus der Zivilgesellschaft präsentieren in der zweitägigen Innovationsschau im Park von Schloss Bellevue ihre zukunftsweisenden Lösungen für eine verantwortungsvolle Gestaltung des Wandels.
Immer mehr Menschen suchen nach Wegen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und selbst etwas für das Klima zu tun. Insbesondere in dicht bebauten Siedlungsgebieten, Städten und Ballungsräumen, wo die Auswirkungen des Klimawandels immer spürbarer werden, gewinnt das “Grün” auf Balkon und Terrasse an Bedeutung – für den Wohlfühleffekt und die Selbstversorgung vor der eigenen Tür. Das Projekt “KlimaGO” möchte in einem Praxisversuch gemeinsam mit Balkon- und Terrassengärtnern herausfinden, welche Nutzpflanzen für die extremen kleinklimatischen Bedingungen auf Balkon und Terrasse besonders gut geeignet sind und sich klimafit kultivieren lassen.
Dabei geht es nicht nur um die Selbstversorgung mit unbelastetem Gemüse, Obst und Kräutern, die biologisch, lokal und nachhaltig auf dem eigenen Balkon oder der Terrasse selbst produziert werden. Es geht auch um die Entwicklung neuer Einsichten über die zukünftige Pflanzenverwendung im öffentlichen sowie im privaten Bereich – Stichwort: Essbare Stadt – und darum, die Selbstversorgung vor der eigenen Tür salonfähig zu machen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
120 Teilnehmer haben sich dazu entschieden, zum „KlimaGO-Gärtner“ zu werden. Neben den Mietern der beteiligten Wohnungsbaugesellschaften, gehören ebenfalls 20 Kleingärtner des Kleingartenvereins „Aufbau“ (Hansestadt Osterburg) und die Lebenshilfe gGmbH aus Osterburg dazu. Alle Teilnehmer erhielten ein Balkonpaket bestehend aus einem XXL-Hochbeetkasten sowie torffreier Erde und Pflanzen in Bioqualität. Für die Saison 2023 haben sich die „KlimaGO-Gärtner“ unter anderem über Pflücksalat, Zuckererbse, Paprika, Cocktailtomate, Snackgurke und Schnittlauch gefreut, im Winter 2023/2024 über Wintersalat und ab Mai 2024 gibt es zu den Erdbeeren und Schnittlauch aus 2023 Tomate, Aubergine, ein Salatband, Steckzwiebel, nicht rankende Kapuzinerkresse sowie glatte und krause Petersilie.
Die Teilnehmer dokumentieren über die gesamte Projektlaufzeit regelmäßig ihren Pflegeaufwand, die Wassergaben, die Gesundheit ihrer Pflanzen und den Ernteertrag. Sie tragen somit maßgeblich dazu bei, herauszufinden, welche Pflanzen sich für die Selbstversorgung auf Balkon und Terrasse am besten eignen und welche klimatischen Bedingungen für die Pflanzen optimal sind. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dazu dienen, in Zukunft noch besser über die geeignete Pflanzenauswahl und die Pflege von Nutzpflanzen auf Balkon- und Terrasse informieren zu können, damit die Selbstversorgung auf Balkon und Terrasse nicht nur ein Trend bleibt, sondern zur Selbstverständlichkeit wird.
Nach der Woche der Umwelt werden die ersten Ergebnisse hier präsentiert.
Unter den in einem Ideen-Wettbewerb qualifizierten rund 190 Ausstellenden (https://www.woche-der-umwelt.de/wdu-aussteller/) sind aus Sachsen-Anhalt sehr vielfältige Vorhaben, teilte die DBU mit. Dahinter verbirgt sich ein großes Spektrum von Zukunftsprojekten für mehr Umweltschutz. So vermittelt die Stiftung Umwelt-, Natur- und Klimaschutz (Sunk) Einblicke in einen einzigartigen Biotopverbund: das „Grünes Band“, ein Naturjuwel in Deutschland und Europa. Als ehemaliger Grenzstreifen zwischen damaligen Ostblock- und NATO-Staaten misst das Grüne Band heute – von der norwegisch-russischen Grenze bis zum Schwarzen Meer – insgesamt 12.500 Kilometer, davon in Deutschland fast 1.400 Kilometer. Ein Großteil dieser Grüne Band-Flächen wurde als Nationales Naturerbe an die Landesstiftungen Thüringen und Sachsen-Anhalt übertragen. Das DBU Naturerbe, die Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, ist übrigens auf dem Gebiet ebenfalls sehr engagiert: Sie kümmert sich um rund 70.000 Hektar der bundesweit insgesamt rund 164.000 Hektar Nationales Naturerbe. Als Ausstellender mit dabei ist auch der Verein „gARTenakademie Sachsen-Anhalt“ – mit dem Projekt „KlimaGO“ zu klimaresilientem Gemüse und Obst, unter anderem auf Balkonen und der Terrassen. „Der Park von Schloss Bellevue bietet den Ausstellenden eine einzigartige Atmosphäre, um nachhaltige Projekte und Produkte einem bundesweiten Publikum vorzustellen“, so Bonde.