Der Herbst kommt. Vom Sommergarten bleiben trockene Pflanzenstängel und braunes Laub. Manche Gärtnerin und manchen Gärtner überkommt jetzt der starke Drang, vor dem Winter noch alles ordentlich aufzuräumen. In den Resten Sommerpflanzen überleben aber unzählige Tierleben wie z.B. Schmetterlingspuppen den Winter. Die Reste Pflanzen bilden eine schützende Schicht für den Boden und seine Organismen und/oder sind wertvolle Nahrung für Gartenvögel. Nun heißt es gelassen bleiben. Sparen Sie Lebenszeit und sichern so vielen Tieren das Überleben. Für alle Tiere in unseren Gärten, die sich auf den Winter vorbereiten müssen, ist die herbstliche Unordnung im Garten überlebenswichtig.
Fünf Tipps für tierfreundliche „Unordnung“
- Samenstände von Stauden, Kräutern und Gräsern – vor allem die der wilden, heimischen Pflanzenarten bieten Vögeln wie dem Stieglitz natürliche Nahrung. Die Kerne von verblühten Sonnenblumen werden gerne direkt herausgepickt.
- Die dicken, holzigen Stängel von Sonnenblumen, Malven oder Königskerzen sind für viele Insekten, wie z.B. Wildbienen, wertvolle Winterquartiere.
- Kehren Sie Laub nur auf Nutzrasenbereichen und Einfahrten/Gehwegen zusammen, belassen Sie es ansonsten im Garten. Transportieren Sie gesammeltes Laub nicht weg, sondern verteilen Sie es unter Hecken oder schichten Sie es mit Ästen/Totholz und Steinen zu einem Haufen auf. So finden Igel, Insekten und Amphibien einen Platz zum Überwintern und Vögel wie Zaunkönig oder Rotkehlchen finden Nahrung.
- Belassen Sie Säume mit Wildpflanzen bei Zäunen oder Hecken und im Wilden Eck ungeschnitten, manche Schmetterlingsarten wie der der Schwalbenschwanz oder der Aurorafalter überdauern dort als Puppe angeheftet an Stängeln.
- Bodenbearbeitung wie Umgraben oder tiefgründiges Lockern ist jetzt nicht notwendig (Ausnahme: sehr schwerer, toniger Boden). Es würde nicht nur das Gefüge der Bodenlebewesen, sondern auch ruhende Schmetterlingspuppen zerstören.
Damit die Vielfalt an Tieren unsere Gärten und öffentliche Grünflächen auch im kommenden Jahr wieder mit ihrer Lebendigkeit erfüllt und uns damit viel Freude macht, ist also vor allem Gelassenheit und etwas Mut zu mehr Unordnung im Garten gefragt!