Die Sommerferien bieten reichlich Zeit, um den Garten gemeinsam einladend für allerlei tierischen Besuch zu gestalten. Es dauert noch ein Weilchen, bis der Igel ein Quartier für den Winterschlaf sucht. Doch schon im Sommer freut sich nicht nur der Igel über ein gemütliches, ungestörtes Plätzchen im Garten. Steht das Grundgerüst für eine „Igelburg“ bereit, finden dort neben dem Igel auch viele andere Tierarten, wie z.B. Käfer, Erdkröten, Blindschleichen Unterschlupf.
Besonders wichtig ist im Sommer für alle Lebewesen außerdem ein flaches, täglich gereinigtes Schälchen mit Wasser.
„Igelfit – mach mit!“ – Anlegen einer Igelburg
Für die Anlage einer Igelburg wird ein geschützter Ort – z.B. angrenzend an eine Hecke mit geradem oder nur leicht abfallendem Boden – im Garten ausgewählt. Bedecken Sie den Untergrund mit einer Schicht aus Hackschnitzeln. Darauf platzieren Sie im Abstand von einem halben Meter zwei etwa einen Meter lange Spaltholzscheite oder armdicke Äste. Im rechten Winkel werden darauf zwei weitere dicke Scheite oder Äste gelegt. Etwas weiter nach innen versetzt wird der letzte Schritt wiederholt. Die oben verbleibende Lücke wird ebenfalls mit kürzeren Scheiten oder Ästen abgedeckt. Nachdem Sie überprüft haben, ob die Grundkonstruktion stabil ist, wird die Igelburg jetzt für den Sommer außen mit reichlich Reisig und/oder feinem Astwerk bedeckt.
Sobald im Herbst die Blätter von den Bäumen segeln, wird das Laub im Garten gesammelt. Häufen Sie dann auf das Grundgerüst der Igelburg eine dicke Schicht Laub auf. In den inneren Hohlraum des Haufens braucht kein Laub gegeben werden. Dort baut der Igel das Nest nach seinen Vorstellungen selbst – ein gutes Winterschlafnest braucht nämlich viel Erfahrung und will gelernt sein. Zuletzt wird das Igelquartier mit Zweigen abgedeckt, um das Laub gegen Verwehung zu schützen. Ein Video zur Anlage einer Igelburg finden Sie unter www.youtube.com/watch?v=_R_R8x1RdGY.
Im Moment streift der Igel durch die Gärten auf der Suche nach Raupen, Schnecken, Regenwürmern, Laufkäfern, Spinnen und allerlei anderer tierischer Kost. Auch die Babyigel kommen derzeit zur Welt. Die Wurfzeit erstreckt sich hauptsächlich von Ende Juni bis August. Sobald die Jungtiere ihr Nest verlassen haben, benötigen auch sie ein vielseitiges Futterangebot. Sie müssen sich ein gutes Polster, d.h. ein Gewicht von etwa 500 Gramm anfuttern, um den Winterschlaf, der ab November beginnt, gut zu überstehen. Ein Naturgarten schafft viele Unterschlupfmöglichkeiten und ein großes Nahrungsangebot und unterstützt so die kleinen stacheligen Tiere.
Für einen igelfreundlichen Garten gibt es zudem zahlreiche weitere Möglichkeiten, die sich jetzt in den Ferien gemeinsam umsetzen lassen: www.naturimgarten.at/igel.
Eine bunte Sammlung an Ferienideen – von Blüten-Tattoos bis zum selbstgemachten Kräutersalz – gibt es kostenlos auf der offenen Lernplattform www.lernenimgarten.at. Familien und Gartenbegeisterte können mit diesen Tipps und pädagogisch wertvollen Angeboten den eigenen Garten entdecken und erleben und dabei spielerisch Neues lernen. So werden die Ferien zum
bunten Erlebnisspektakel!