Aromatische Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei oder Oregano sollten im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse keinesfalls fehlen. Diese Pflanzen sind pflegeleicht und hitzetolerant und ihre Blüten sind bei vielen Insekten, wie Schmetterlingen, Wildbienen oder Schwebfliegen, beliebt. Kräuter können sowohl im Garten als auch im Topf gepflanzt werden.
Jetzt ist eine gute Zeit, um Kräuter ganz einfach durch Stecklinge zu vermehren.
Die Vermehrung von Kräutern über Kopfstecklinge ist eine einfache und kostengünstige Möglichkeit neue Jungpflanzen zu ziehen. So kann man sicher sein, dass Gewürzkräuter für die Küche ohne chemisch-synthetische Pestizide oder Kunstdünger heranwachsen.
Schritt für Schritt zum Kräuterglück
- Stecklinge schneiden: Wähle gesunde, kräftige Pflanzen aus. Schneide mit einer sauberen, scharfen Gartenschere etwa 10 cm lange Stecklinge von den Spitzen der Pflanzen ab. Triebe für die Stecklingsentnahme sollten unverholzt aber fest sein und mindestens 6 Blattpaare aufweisen. Der Schnitt muss direkt unter einem Blattknoten erfolgt. Entferne die unteren Blätter behutsam, sodass nur die oberen 2-3 Blätterpaare übrigbleiben. Die Stecklinge gleich nach dem Schnitt bis zur weiteren Verarbeitung in ein Wasserglas stellen.
- Setzen der Stecklinge: Fülle kleine Töpfe mit einer Mischung aus torffreier Anzuchterde und Quarz-/Rasensand (kein Spielsand), um eine gut durchlässige Mischung zu erhalten. Stecke die Stecklinge etwa 2-3 cm tief in die Erde. Tipp: Bei großblättrigen Pflanzen wie Salbei werden die verbliebenen Blätter mit einer sauberen Schere um die Hälfte eingekürzt, das verringert die Verdunstungsfläche und die Stecklinge können mehr Kraft in das Anwachsen investieren.
- Bewässerung: Gieße die Stecklinge leicht an, sodass die Erde feucht, aber nicht nass ist. Die Töpfe mit einer durchsichtigen Abdeckung abdecken, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Ein Minigewächshaus ist hierfür nützlich. Bitte darauf achten, dass die Abdeckung die Blätter nicht berührt. Die Abdeckung ab und an lüften und die Stecklinge bei Bedarf mit einem Wasserzerstäuber besprühen.
- Standort: Die Töpfe an einen hellen Ort stellen. Direkte Sonneneinstrahlung ist für Jungpflanzen ungünstig.
- Pflege: Halte die Erde gleichmäßig feucht. Nach etwa 2-4 Wochen sollten die Stecklinge frischen Blattaustrieb zeigen und Wurzeln gebildet haben. Die Abdeckung kann jetzt entfernt werden.
- Umpflanzen: Sobald die Stecklinge gut bewurzelt sind, können sie in größere Töpfe oder ins Freiland umgepflanzt werden. Nun die Pflänzchen weiterhin gut wässern und vor extremer Hitze schützen.
Jungpflanzen können auch als nettes Mitbringsel an Gartenbegeisterte zur Grillfeier verschenkt werden.
Das Video zum Gartentipp „Kräutervermehrung mit Stecklingen“ und viele weitere Gartentipps finden Sie unter www.naturimgarten.at/Videotipps
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