Die lebendige Speisekammer im Garten hält auch im Winter knackiges Grün für uns bereit. Jetzt im Oktober können noch zwei kleine, unkomplizierte Spezialitäten angebaut werden: Postelein und Barbarakraut. Das zarte Blattwerk schmeckt bei ersterem mild-nussig wie Vogerlsalat, zweiteres ähnelt im Geschmack würziger Kresse, ist aber etwas weniger scharf. Die beiden pflegeleichten Allrounder können im Beet ebenso wie am Balkon angebaut werden. Im Gemüsegarten eignen sie sich auch als Gründüngung gut, damit der wertvolle Gartenboden und seine Bewohner den Winter über geschützt werden. Sowohl roh im Salat, kleingeschnitten am Butterbrot oder im Topfenaufstrich als auch kurz blanchiert wie Spinat bereichern beide den winterlichen Speiseplan um knackiges Grün. Gerade in der kalten Jahreszeit ist die Freude an gesundem, frischem Grün besonders groß.
„Postelein (Montia bzw. Claytonia perfoliata), auch Winterportulak, Kubaspinat oder Gewöhnliches Tellerkraut genannt, und Barbarakraut bzw. Winterkresse (Barbarea vulgaris) sind unkompliziert im Anbau sowie pflegeleicht und damit hervorragend zum Einstieg für Gartenneulinge geeignet“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.
Gesundes Wintergrün anbauen – so geht’s:
Postelein (Montia bzw. Claytonia perfoliata)
Aussaatzeit: Das einjährige Postelein keimt erst bei Temperaturen unter +12 °C (optimale Keimtemperatur +8-12 °C) und kann somit je nach Region teils bis in den Winter hinein ausgesät werden.
Aussaattiefe: etwa einen halben Zentimeter, leicht mit Erde überstreuen und gut andrücken.
Saatabstände: Reihenabstand 15-20 cm, Pflanzabstand 10-15 cm.
Standort und Boden: halbschattig bis schattig; anspruchslos, gerne auf durchlässig, frisch-feuchtem Boden. Keine Düngung notwendig.
Ernte: an frostfreien Tagen, am besten immer frisch. Lassen Sie die Grundblätter stehen, so wächst die Pflanze laufend nach.
Barbarakraut (Barbarea vulgaris)
Aussaatzeit: Das zweijährige Barbarakraut bevorzugt zur Keimung 15-20 °C. Hat es sich erst einmal im Garten etabliert, sät sich die Pflanze bereitwillig selbst aus.
Aussaattiefe: Barbarakraut ist ein sogenannter Lichtkeimer und wird deshalb nach der Aussaat nicht mit Erde bedeckt. Das Saatgut wird nur angedrückt und behutsam angegossen.
Saatabstände: Reihenabstand 15-20 cm, Pflanzabstand 15 cm.
Standort und Boden: sonnig bis halbschattig; bevorzugt feuchte Standorte und nährstoffreichen Boden (wild wächst die Pflanze an Uferböschungen und feuchten Wiesen). Da sie wie Kohlgewächse oder Radieschen zu den Kreuzblütlern zählt, sollte sie nicht nach diesen und nur alle vier Jahre am gleichen Standort angebaut werden.
Ernte: an frostfreien Tagen, am besten immer frisch. Lassen Sie die Grundblätter stehen, so wächst die Pflanze laufend nach. Bei Winterernte sollten die Blattrosetten zum Schutz mit Reisigzweigen abgedeckt werden.
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· Mittwoch, 30.10.2024, 18 Uhr: Sprossenallerlei – Frisches Grün im Winter